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Leseprobe:

Eins oder nicht eins
Es war Montagabend, halb acht, und Xaver Ohm sass an seinem Arbeitstisch. Vor ihm lagen einige Blätter mit Rechnungen und groben Skizzen. Sie waren mit Bleistift geschrieben, gewisse Teile waren farbig markiert. Er schrieb und skizzierte gerne mit Bleistiften, das empfand er als sinnlicher im Vergleich zum Kugelschreiber und als praktischer im Vergleich zur Tinte. Auch konnte er Fehler oder Unschönes mit dem Radiergummi gut ausbessern. Manchmal war er perfektionistisch. Auf den ersten Blick würde man dies nicht vermuten, denn er hatte zwei verschiedene Socken an, war unrasiert und ab und zu summte er eine einfache Melodie vor sich hin.


. . . Er schüttelte sich kurz und fokussierte seine Gedanken neu. Er war gerade dabei sich die Zahl 0,9999999 . . . mit unendlich vielen Neunern vorzustellen. Das war immer wieder verwirrend. Es war gar nicht so einfach, an ein Ende seines Gedankens zu gelangen. Gewaltsam zog er sich von den vielen Neunern nach dem Komma weg, und nahm sich gedanklich die Zahl eins vor. Das war schon viel einfacher. Die Eins dachte sich sehr klar, obwohl sie genauso unendlich viele Nullen nach dem Komma hatte. Eins Komma null. Seltsam eigentlich. Doch wie schön sich dies anfühlte, obwohl es doch auch nur eine Zahl wie die 0,99999999 . . . mit den unendlich vielen Neunern war.

. . . Er wollte nun eine provozierende Frage formulieren, zum Beispiel so: "Welche der beiden Zahlen ist grösser, die eins oder die 0,999999 . . . mit unendlich vielen Neunern?"
Das würde für seine Schüler spannend werden . . . .

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Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen auf der Reise duch die äussere und innere Bildungslandschaft mit Xaver Ohm